Zum 15. Mal in Folge fand in Bern der Ostermarsch statt. Auffallend viele Junge und Familien spazierten für den Frieden vom Eichholz auf den Münsterplatz. Im Fokus des diesjährigen Ostermarschs stand die Forderung, dass Schweizer Finanzinstitute künftig nicht mehr in Waffengeschäfte investieren dürfen.
„Mein Geld führt Krieg. Waffengeschäfte von Pensionskassen und Banken stoppen!“ lautete das Motto des diesjährigen Ostermarschs. Damit wurde darauf aufmerksam gemacht, dass in der Schweiz alleine die Pensionskassen jedes Jahr Gelder in Milliardenhöhe in Rüstungskonzerne investieren – meist ohne das Wissen ihrer Kundinnen und Kunden. Zwei Forderungen standen deswegen im Fokus des Ostermarschs: Schweizer Finanzinstitute müssen bei Investitionen ihrer Kundengelder transparent sein und Anlagen in Waffengeschäfte sollen verboten werden. Thematisch lehnte sich der diesjährige Ostermarsch damit an die Kriegsgeschäfte-Initiative der GSoA und der Jungen Grünen an, die vor ein paar Tagen lanciert worden ist.
Der bekannte Soziologe und Konfliktforscher Ueli Mäder stellte in seiner Rede nicht nur Forderungen an Staat und Finanzinstitute, sondern richtete sich an jede/n Einzelne/n: „Wenn wir wissen, wie Pensionskassen investieren, können wir selber mehr Einfluss nehmen. Wir können uns zum Beispiel mit andern Versicherten verbünden und Arbeitgeber dazu anhalten, die Kasse zu wechseln. Achten wir darauf, möglichst kein Geld einer Bank zu geben, die Geschäfte mit dem Krieg macht. Das mag finanzielle Einbussen mit sich bringen. Aber wir dürfen uns nicht auf Kosten anderer bereichern. Oder mit dem schwachen Argument beruhigen lassen, dass die Aufrüstung auch Arbeitsplätze schafft.“
Zu den Veranstalterinnen und Veranstaltern des Ostermarschs in Bern gehörten wie bereits in den letzten Jahren die GSoA, die Kirchen sowie eine grosse Anzahl an Friedensorganisationen. Gut 1000 Personen sind dem Aufruf der Organisationen gefolgt. Im Publikum befanden sich dieses Jahr auffallend viele Junge und Familien. Der Trend der letzten Jahre hat sich fortgesetzt und es findet offensichtlich ein Generationenwechsel bei den Sympathisantinnen und Sympathisanten des Ostermarschs statt.
Traditionsgemäss wurde die Veranstaltung mit Musik aufgelockert. Dieses Jahr liess das Berner Duo Club de Bombordo lateinamerikanische Melodien und afrikanische Rhythmen erklingen. Für das leibliche Wohl sorgte erneut der Marché des Paysannes aus dem Jura