Erfolgreicher Ostermarsch 2016: Entrüstung für den Frieden – Geflüchtete willkommen heissen

Unter dem Motto „Entrüstung für den Frieden – Geflüchtete willkommen heissen“ fand gestern in Bern der traditionsreiche Ostermarsch statt. Mehrere Hundert Personen forderten ein Ende der Schweizer Beteiligung an Kriegen und Konflikten weltweit, keinen weiteren Ausbau des Überwachungsstaates, eine wirksame Bekämpfung der Fluchtursachen durch eine friedensfördernde Aussen- und Wirtschaftspolitik sowie Bildung und Arbeit für Geflüchtete.

Ostermarsch

Bereits zum 14. Mal luden am heutigen Ostermontag die GSoA zusammen mit den Kirchen sowie einer grossen Anzahl von Friedensorganisationen zum Ostermarsch in Bern ein. Gut 500 Personen spazierten friedlich vom Eichholz an der Aare auf den Münsterplatz. Sie riefen dazu auf, Geflüchtete in der Schweiz unbürokratisch aufzunehmen und ihnen den Zugang zu Bildung und Arbeit zu gewähren. Traditionsgemäss forderten sie den Stopp von Schweizer Waffenexporten, der weitere Kriege anheize und Menschen in die Flucht treibe.

Ostermarsch

„Aus feministischer und friedenspolitischer Perspektive kann Flüchtlingspolitik nicht funktionieren, wenn sie mit den Instrumenten der Sicherheitspolitik betrieben wird“, meinte dazu Sarah Diack, Programmverantwortliche Friedenspolitik beim cfd. Gefordert sei vielmehr ein Engagement für eine friedensfördernde Aussen- und Wirtschaftspolitik, die dazu beiträgt, dass Menschen erst gar nicht die Flucht ergreifen müssen.

Amanda Ioset  der Organisation Solidarité sans frontières ging in ihrer Rede auf die aktuelle Situation von Geflüchteten in der Schweiz ein und unterstrich, wie grundlegend wichtig die Möglichkeit, zu arbeiten und zu lernen als Weg aus der oftmals ungeklärten und perspektivenlosen Situation von Geflüchteten ist: „L’intégration est un processus réciproque, auquel participent les migrants mais également la société suisse. Nous ne devons pas simplement accepter de vivre côte à côte, mais chercher à construire ensemble, dans la tolérance et la compréhension mutuelle.“

Ostermarsch

Beide äusserten sich pointiert dafür, Geflüchtete willkommen zu heissen und sich angesichts der aktuellen Bedrohungen durch Attentate, Konflikte und Terrorismus nicht von der Angst regieren zu lassen. Abschottung und Terrorbekämpfung durch Aufrüstung heize den Krieg weiter an und treibe weitere Menschen in die Flucht. Sie plädierten für eine offene Schweiz, die mit friedensfördernder Aussenpolitik international Akzente setze.

Die Veranstaltung mit dem aktuellen Thema wurde aufgelockert durch Musik von Beat Moustache, Trinken und Essen aus dem Jura, was zusammen mit dem strahlenden Wetter weiter zur guten Festivalstimmung beitrug.

Ein ausführliches Mediendossier findet sich hier.
Bilder finden Sie hier.

Ostermarsch 2015: Frieden schafft Raum – dem Frieden Raum schaffen

Am Ostermontag, 06. April 2015, findet der nächste Ostermarsch statt unter dem Motto: Frieden schafft Raum – dem Frieden Raum schaffen.

Ostermarsch

Weltweit befinden sich rund 51 Millionen Menschen auf der Flucht. Viele davon fliehen vor Gewalt, bewaffneten Konflikten und Kriegen. Diese werden angeheizt von Profitgier, künstlichen Grenzen und der Ausbeutung von Mensch und Natur. Skrupellose Regierungen, mächtige Geheimdienste und der militärisch-industrielle Komplex tragen Verantwortung für Leid, Tod und Zerstörung. Auch die Schweiz ist daran beteiligt, Grenzen zu schliessen, das Völkerrecht auszuhöhlen und durch Waffenexporte Milliardengewinne mit Krieg zu erzielen. Anstatt den Krieg zu planen müssen wir den Frieden vorbereiten.

Mit dem OstermarsCH 2015 fordern wir deshalb:

  • Solidarität zeigen mit allen Menschen auf der Flucht. Grenzen überwinden, in Köpfen und auf Karten
  • Völkerrecht stärken. Nur staatenübergreifende Regelungen können den Frieden sichern
  • Schweizer Waffenexporte stoppen. Die Schweiz muss aufhören, am Leid und Tod anderer mitzuverdienen

Ostermarsch 2015

Unter dem Motto „Frieden schafft Raum – dem Frieden Raum schaffen“ fand gestern in Bern der traditionsreiche Ostermarsch statt.

Ostermarsch_Plakat_Druck

Bereits zum 13. Mal luden gestern Ostermontag die Kirchen sowie eine grosse Anzahl von Friedensorganisationen zum Ostermarsch in Bern ein. Gut 500 Personen spazierten friedlich vom Eichholz an der Aare auf den Münsterplatz. Sie riefen dabei zu mehr Solidarität mit Kriegsbetroffenen auf und forderten traditionsgemäss den Stopp von Schweizer Waffenexporten.

Anlässlich der Schlusskundgebung auf dem Münsterplatz erzählte der syrisch-palästinensische Flüchtling Ahmad Abo Alros auf berührende Weise von seiner Kindheit in einem syrischen Flüchtlingslager, seiner abenteuerlichen Flucht in die Schweiz und seinen Bemühungen, eine neue Heimat zu finden. Dabei illustrierte er eindrücklich, was es bedeutet, in einem Gebiet geboren zu werden, wo dem Frieden keinen Raum geschaffen wird.

Die Genfer GSoA-Sekretärin Amanda Gavilanes beleuchtete das Thema in ihrer Rede aus institutioneller Sicht und rief dazu auf, sich angesichts der aktuellen Bedrohungen durch Attentate, Konflikte und Terrorismus nicht von der Angst regieren zu lassen. Sie betonte, dass militärische Aufrüstung angesichts der Bedrohungen keine Antwort sein kann, denn wer Frieden möchte, sollte nicht aufrüsten. Sie appellierte für eine offene Schweiz, die mithilft dem Frieden Raum zu schaffen indem sie Waffenexporte ablehnt und sich offen zeigt für kriegsbedrohte Menschen.

Die Veranstaltung mit dem aktuellen Thema wurde aufgelockert durch die Berner Cumbia Band Los Vacios de Charly, die mit ihren lateinamerikanischen Rhythmen die Stimmung auflockerte und hervorragend zum Wetter passte.

Der Ostermarsch in den Medien

Der Ostermarsch wurde von den Medien gut aufgenommen. Insbesonders die Forderungen nach Abrüstung, Stärkung des Völkerrechts und Solidarität mit Fluchtbetroffenen stiessen auf viel Resonanz. Auch die Synthese, dass die Schweiz statt den Krieg zu planen den Frieden vorbereiten soll, wurde positiv aufgenommen.

Radio Télévision Suisse portraitierte in einem inhaltlich tiefgründigen Bericht den jungen GSoA-Aktivisten Timon Kuhn, der stellvertretend für die vielen jungen Leuten am Ostermarsch darauf aufmerksam machte, dass die Friedensbewegung weiterhin notwendig und sinnvoll ist:

https://tp.srgssr.ch/p/rts/embed?urn=urn:rts:video:6680779

Auch das Schweizer Radio und Fehrsehen berichtete über den Ostermarsch, und fragte, wo denn die Unterschiede zu den Ostermärschen während des kalten Krieges bzw. während dem Irakkrieg seien:

https://tp.srgssr.ch/p/srf/embed?urn=urn:srf:ais:video:fcd91e66-0a76-46af-9917-a0595670e779

Der Bund und die Berner Zeitung rückten jeweils die Solidarität mit Flüchtlingen ins Zentrum: „Etwa 450 Personen haben sich am Montag in Bern am traditionellen Ostermarsch beteiligt. Sie riefen unter anderem dazu auf, Solidarität mit allen Menschen auf der Flucht zu zeigen. Zudem müssten die Schweizer Waffenexporte gestoppt werden,“ so der Bund. Die Berner Zeitung BZ griff das diesjährige Motto auf: „«Frieden schafft Raum – dem Frieden Raum schaffen». Nur staatenübergreifende Regelungen könnten den Frieden sichern, schreiben die Veranstalter in ihrer Mitteilung. Deshalb müsse man das Völkerrecht stärken.“

Auch die Luzerner Zeitung griff den Schweizer Ostermarsch auf, und berichtete neben dem Internationalen Bodensee-Friedensweg auch prominent über uns.

Der Ostermarsch findet dieses Jahr am 21. April 2014 in Bern statt

Sicherheit Schaffen: Mit Bildung und Gesundheit statt Waffen

Aufgabe des Staates ist es, für die Sicherheit seiner Bevölkerung zu sorgen. Eine sichere Gesellschaft baut auf Bildung und Gesundheit für alle. Stattdessen will die Schweiz neue Kampfjets anschaffen und mehr Waffen exportieren. Waffen schaffen aber keine Sicherheit. Sie verbreiten Angst, zerstören und töten. Und sie dienen vor allem der militärischen Geschäftemacherei.

Deshalb sagen wir:

  • Ja zur Förderung von Aufgaben, die wahre Sicherheit bringen: Bildung, Gesundheit, Arbeit im Dienst des Gemeinwohls
  • Nein zur Anschaffung neuer Kampfjets
  • Nein zu Kriegsmaterialexporten

Programm:

13:00 Uhr Auftakt Eicholz an der Aare / Ostermarsch entlang der Aare

14:30 Uhr Schluskundgebung Münsterplatz mit Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung)

Musik: Olgas Bagasch (Klezmer, Gipsy, Chansons)

Feines Essen und Trinken aus dem Jura!

Hier findest du den Flyer zum Verteilen und zum Aufhängen.

Noch 5 Tage bis zum Ostermarsch

Im Mai stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die Finanzierung von 22 neuen Kampfjets für insgesamt 10 Milliarden Franken ab: 3 Milliarden für die Anschaffung und weitere 7 Milliarden für Unterhalt und Betrieb. Diese Verschwendung von Steuergeldern ist sicherheitspolitisch unsinnig und gesellschaftspolitisch verantwortungslos. Gleichzeitig müssen Gesundheits- und Bildungsinstitutionen an allen Ecken und Enden sparen. Anfang März hat das Parlament eine Lockerung der Kriegsmaterialexporte beschlossen.

Unter dem Motto „Sicherheit schaffen: Mit Bildung und Gesundheit statt Waffen“ nimmt der Ostermarsch 2014 diese aktuellen Themen auf. Der Ostermarsch setzt ein Zeichen gegen Aufrüstung weltweit und für Investitionen in wahre Sicherheit wie Bildung und Gesundheit. Waffen verbreiten Angst, zerstören und töten. Und sie dienen vor allem der militärischen Geschäftemacherei.

Claudia Haydt von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) aus Deutschland wird in ihrer Rede auf dem Münsterplatz aufzeigen, wer weltweit am meisten vom Handel mit Rüstungsgütern profitiert. Wieso Rüstungsgeschäfte besonders anfällig sind für Korruption. Und welche Trends hin zur Umstellung auf zivile Produktionen in der Rüstungsindustrie feststellbar sind.

Wir freuen uns, euch am Ostermarsch 2014 zu begrüssen.

Hier noch ein paar Fotos vom Plakataushang:

Ostermarsch 2014

„Wir müssen unsere Militärausgaben senken und unsere Rüstungsindustrie überdenken!“ Das forderten am Ostermontag 450 von Friedensaktivist/-innen mit einem friedlichen Spaziergang durch die Stadt Bern.

Für eine Gesellschaft, die in Bildung und Gesundheit investiert und gegen weitere Militärausgaben. Unter diesem Motto und mit wehenden Friedens-Fahnen spazierten 450 Frauen, Männer und Kinder vom Eichholz zum Berner Münster. Dort erwarteten die Marschierenden mitreissende Lieder der Klezmer-Gypsi-Chanson-Band Olgas Bagasch. Zwischen den östlich anmutenden Klängen meldete sich Claudia Haydt von der Informationsstelle Militarisierung aus Deutschland zu Wort. Sie zeigte auf, wer tatsächlich von den Kriegsmaterialexporten profitiert und wie Rüstungsbetriebe für friedliche Anliegen genutzt werden können. Die friedlich-festliche Stimmung und die schmackhafte Spezialtäten von einem jurassischen Bio-Hof rundeten den bewölkten Nachmittag ab.

Bereits zum 12. Mal trafen sich die Friedensbewegten am 21. April 2014 für den Ostermarsch. Auch der diesjährige Ostermarsch wurde in Zusammenarbeit von Kirchen und Friedensorganisationen organisiert und knüpfte an die Tradition an, am Ostermontag für Frieden und gegen Gewalt einzustehen.

In der Pressemappe finden Sie weitere Hintergrundinformationen.

Pressemappe

Bilder:

Ostermarsch 2013

Mit dem Motto „Hand in Hand – für eine faire Asylpolitik“ appellierte der Schweizer Ostermarsch 2013 an die Solidarität mit schutzsuchenden Flüchtlingen und mobilisierte 500 Friedensaktivist/-innen zum friedlichen marschieren durch die Stadt Bern.

Die Demonstrierenden auf der Kirchenfeldbrücke
Die Demonstrierenden auf der Kirchenfeldbrücke

Zum 11. Mal versammelten sich die Friedensbewegten am 1. April 2013 im Eichholz, um in einem friedlichen Marsch in Richtung Berner Münster zu spazieren. Mit einer engagierten Begrüssung bestärkte das Organisationskomitee die Teilnehmenden in ihrem Engagement für schutzsuchende Flüchtlinge. Musikalisch begleitet wurde der Auftakt durch den Mundart-Musiker Port Roh. Bei kühlen Temperaturen aber schönem Wetter und mit dem Anliegen keine weiteren Verschärfungen des Asylgesetzes zuzulassen, nahmen 500 Frauen, Männer und Kinder den Weg unter ihre Füsse.

Auf dem Münsterplatz begrüssten Najat Suleiman, Hassan Taha und Titus Bellwald die Spaziergängerinnen und Spaziergänger mit orientalischen Liedern aus Syrien. Es folgte Aldo Brina, Informationsbeauftragter Sektor Flüchtlinge vom Centre Social Protestant Genf. Er betonte, dass die prekäre Lage in den Heimatländern die Anzahl der Asylgesuche in der Schweiz bestimme. Eine Verschärfung fördere lediglich die lebensgefährlichen Bedingungen, unter denen die Menschen einreisen. Unterstützt wurde dieses Statement durch die persönliche Geschichte von Meral, einer Kurdin aus der Türkei. Vor 10 Jahren Haft bedroht, konnte die junge Frau dank dem Botschaftsverfahren sicher in die Schweiz gelangen. Andreas Cassee, Migrations- und Ethikspezialist, machte auf die massiven Einschränkungen für Kriegsdienstverweigerer aufmerksam. Menschen, die sich grössten Risiken aussetzen, um sich nicht an Gewalttaten eines Unrechtregimes zu beteiligen, sind durch die Asylgesetzrevision ohne Schutz.

Die friedliche Stimmung und die schmackhafte Verpflegung durch einen jurassischen Bio-Hof rundeten den Nachmittag ab. Auch der diesjährige Ostermarsch wurde in Zusammenarbeit von Kirchen und Friedensorganisationen organisiert und knüpfte an die Tradition an, am Ostermontag für Frieden und gegen Gewalt und Unterdrückung einzustehen.

Eine Auswahl an Bilder finden Sie hier:

«Wenn man Kämpfe nicht führt, wird es schwieriger»

Neue Wege-​Ge­spräch von Matt­hias Hui mit An­dreas Nufer

Das Re­fe­ren­dum gegen die vom Par­la­ment be­schlos­se­nen dring­li­chen Än­de­run­gen des Asyl­ge­set­zes ist im Ja­nuar 2013 ein­ge­reicht wor­den. Eine breite Ko­ali­tion von Jung­par­tei­en, Asyl­or­ga­ni­sa­tio­nen, Ba­sis­be­we­gun­gen und kirch­li­chen Grup­pie­run­gen hat in den letz­ten Mo­na­ten eine grosse Ar­beit ge­leis­tet. Über­zeu­gungs­ar­beit auch in den ei­ge­nen Rei­hen: Nicht we­nige Hilfs­wer­ke, grös­sere NGOs und die SP-​Ge­schäfts­lei­tung un­ter­stütz­ten die Er­grei­fung des Re­fe­ren­dums nicht, da sie in der Volks­ab­stim­mung eine Nie­der­lage be­fürch­ten; damit könn­ten ihrer Mei­nung nach die Ver­schär­fun­gen eine zu­sätz­li­che Le­gi­ti­ma­tion er­hal­ten und rechts­po­pu­lis­ti­sche Kräfte ge­stärkt wer­den. Nun kom­men aber auch diese Or­ga­ni­sa­tio­nen an Bord, der Schwei­ze­ri­sche Evan­ge­li­sche Kir­chen­bund etwa hat nun be­reits die Ab­leh­nung der Asyl­ge­setz­re­vi­sion be­schlos­sen.Wel­che Mo­ti­va­tion steht hin­ter der selbst­be­wuss­ten Er­grei­fung des Re­fe­ren­dums? Wel­che po­li­ti­sche Hal­tung führt die Asyl­be­we­gung dazu, Prä­senz zu zei­gen und mit dem Re­fe­ren­dum ein öf­fent­li­ches Forum zu schaf­fen? Gibt es al­len­falls sogar eine Spi­ri­tua­lität der Be­harr­lich­keit, des lan­gen Atems im Ein­satz für die Grund­rech­te? Sol­chen Fra­gen gehen die Neuen Wege im Ge­spräch mit An­dreas Nu­fer, Pfar­rer in Bern und seit Jah­ren en­ga­giert für eine so­li­da­ri­sche Mi­gra­ti­ons­po­li­tik, auf den Grund.

Das Gespräch von Matthias Hui mit Andreas Nufer ist im Magazin „Neue Wege“ erschienen. Lesen sie hier weiter.